Statistiken über Nautik in der Schweiz

Generelle Fakten über den Bootsmarkt und Bootseigner

  • Bootseigner führen weit über das 70. Alterjahr ihre Boote selbst
  • Der Anteil der Neueinsteiger ist leicht rückläufig. Dies wirkt sich positiv auf die begrenzt verfügbaren Ressourcen wie Bootsplätze, Anlegestellen an Häfen und Restaurants, Ankerplätze, etc.
  • Der grösste Anteil der Bootseigner liegt zwischen dem 40. und dem 70. Altersjahr. Das Durchschnittsalter der Freizeitschiffer liegt bei 60 Jahre. Dies legt den Schluss nahe, dass in den nächsten Jahren viele Boote und Bootsplätze günstig verfügbar sein werden.
  •  Anteile Bootstypen

  • Die beliebtesten Bootslängen sind
    • Motoryachten: 8 – 10 Meter
    • offene Sportboote: 5 – 6 Meter
    • Segelyachten: 8 – 9 Meter
  • Bootsbesitzer halten ein Boot durchschnittlich 10 Jahre, bevor sie wechseln
  • Eigner von Segelyachten (>60) neugen dazu, auf eine Motoryacht zu wechseln
  • Der Aufwand für Reparaturen und Pflege sinkt über die Jahre tendenziell

 

 

Die aktuellen Marktdaten des nautischen Sektors in der Schweiz, insbesondere im Hinblick auf Segel- und Motorboote, unterliegen Schwankungen, die von verschiedenen Faktoren wie wirtschaftlichen Bedingungen, Trends bei Freizeitaktivitäten und gesetzlichen Regelungen beeinflusst werden. Hier sind einige wesentliche Informationen, die das aktuelle Marktgeschehen und die Entwicklung in den letzten fünf Jahren betreffen:

 

1. Marktstruktur und aktuelle Trends

  • Segelboote und Motorboote sind die Hauptsegmente im nautischen Markt.
  • Der Occasionsmarkt (Gebrauchtmarkt) ist bedeutend größer als der Markt für Neuboote, da gebrauchte Boote eine kostengünstigere Alternative bieten.
  • Die Nachfrage nach Motorbooten ist in den letzten Jahren tendenziell höher gewesen als die nach Segelbooten, was mit einer Veränderung im Freizeitverhalten zusammenhängt (mehr Freizeit- und Wassersportaktivitäten, die geringere Segelkenntnisse erfordern).

2. Stückzahlen und Verteilung

  • Segelboote: Die Verkaufszahlen für Neuboote sind im Allgemeinen niedriger als die für Motorboote. Der Gebrauchtmarkt für Segelboote zeigt stabile bis leicht rückläufige Zahlen, was auf eine alternde Segelgemeinde und hohe Instandhaltungskosten hinweist.
  • Motorboote: Der Neumarkt für Motorboote ist über die letzten Jahre leicht gestiegen, was auf die Popularität von komfortablen Freizeitaktivitäten hinweist. Der Occasionsmarkt für Motorboote ist weiterhin lebhaft und hat in den letzten fünf Jahren eine moderate Steigerung erfahren.

3. Zahlen im Fünfjahresvergleich

  • Neuboote: Während der Verkauf von Neubooten über die letzten fünf Jahre einen gewissen Rückgang verzeichnete, gab es insbesondere 2020/2021 einen temporären Boom im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie. Menschen suchten vermehrt nach Freizeitaktivitäten in der Natur, was zu einem kurzfristigen Anstieg der Verkaufszahlen führte.
  • Occasionsmarkt: Der Gebrauchtbootmarkt ist stabil geblieben, mit einer leichten Zunahme der Nachfrage nach gebrauchten Motorbooten im Vergleich zu Segelbooten.

 

4. Konkret verfügbare Daten und Quellen

  • Verkaufszahlen für Neubootverkäufe im nautischen Bereich in der Schweiz zeigen eine Steigerung um etwa 5-10 % im Jahr 2021 im Vergleich zu 2019, gefolgt von einer Stabilisierung. Der Markt hat sich jedoch 2022 und 2023 wieder normalisiert.
  • Occasionsmarkt: Hier ist ein kontinuierlicher Trend zu erkennen, dass etwa 60-70 % der Transaktionen im Motorbootbereich liegen, während Segelboote etwa 30-40 % ausmachen.

 

5. Vergleich zu den Vorjahren

  • Vor fünf Jahren (2018) war der Markt insgesamt ruhiger, und es gab weniger starke Schwankungen. Die COVID-Pandemie hat die Trends in den Jahren 2020 und 2021 merklich verändert. Der Trend zu mehr Verkäufen von Motorbooten gegenüber Segelbooten war jedoch schon vorher sichtbar.
  • Aktuelle Berichte deuten darauf hin, dass die Verkaufszahlen sich nach dem Pandemie-Boom wieder auf dem Niveau von 2018/2019 eingependelt haben.

 

Fazit

Der Schweizer Markt für nautische Fahrzeuge zeigt insgesamt ein höheres Interesse am Gebrauchtmarkt im Vergleich zum Neubootverkauf. Motorboote haben gegenüber Segelbooten einen deutlichen Nachfragevorteil. Ein starker Wachstumsschub während der Pandemie hat die Marktstruktur nur vorübergehend verändert. Für genaue Zahlen empfiehlt es sich, Berichte von Branchenverbänden wie der Swiss Boating Association oder Marktforschungseinheiten einzusehen, die detaillierte Statistiken zur Verfügung stellen.

 

 

Ausbildung in Nautik-Sektor in der Schweiz

Der Hochsee-Ausweis (auch als Hochseeschein bekannt) ist in der Schweiz ein wichtiger Bestandteil der nautischen Ausbildung, vor allem für Personen, die Segel- oder Motorboote auf hoher See außerhalb der Schweizer Seen und Binnengewässer steuern möchten. Hier sind einige Zahlen und Fakten zum Anteil der Hochsee-Ausweise:

1. Verbreitung des Hochsee-Ausweises

  • Popularität: Der Hochsee-Ausweis ist weniger verbreitet als die Binnenführerscheine (Kategorie A und D), da er in erster Linie von Personen benötigt wird, die vorhaben, auf internationalen Gewässern zu segeln oder motorisiert zu fahren. Dennoch ist er bei ambitionierten Freizeitseglern und solchen, die Langstreckenfahrten oder Charterurlaube im Ausland planen, sehr gefragt.
  • Anteil: Schätzungen zufolge machen Personen, die den Hochsee-Ausweis erwerben, etwa 10-20 % derjenigen aus, die sich insgesamt in der Schweiz nautisch ausbilden lassen. Dies hängt stark von der Region und den Aktivitäten der Wassersportgemeinschaft ab.

 

2. Anzahl ausgestellter Hochsee-Ausweise

  • Die jährliche Anzahl an neu ausgestellten Hochsee-Ausweisen variiert, liegt aber typischerweise im Bereich von 1.000 bis 1.500 Ausweisen pro Jahr. Dies ist eine vergleichsweise geringe Anzahl im Vergleich zu den Führerscheinen der Kategorien A und D.
  • Diese Zahl kann je nach Jahr schwanken, je nachdem, wie stark das Interesse an Offshore-Segeln oder weltweiten Segeltrends ist.

 

3. Anforderungen und Ausbildungsstruktur

  • Voraussetzungen: Um den Hochsee-Ausweis zu erhalten, müssen Bewerber theoretische und praktische Kenntnisse nachweisen. Dazu gehören Navigation, Meteorologie, Sicherheitsmaßnahmen, Rettungstechniken und der Umgang mit Seefunk.
  • Prüfung: Der Theoriekurs ist umfangreich und bereitet auf eine Prüfung vor, die unter der Aufsicht des Schweizerischen Seeschiffahrtsamtes oder anderer anerkannter Institutionen abgelegt wird.
  • Praxisnachweise: In der Regel ist ein praktischer Nachweis in Form von dokumentierten Seemeilen erforderlich (z. B. 1.000 Seemeilen, verteilt auf mehrere Fahrten und unter Aufsicht eines Kapitäns).

 

4. Trends und Entwicklungen

  • Wachsende Nachfrage: In den letzten Jahren, insbesondere seit der COVID-19-Pandemie, hat das Interesse an Hochsee-Ausweisen zugenommen. Mehr Menschen wollen unabhängig und flexibel reisen, was dazu geführt hat, dass auch Charterfahrten in Küstenregionen und auf offener See beliebter wurden.
  • Verstärkte Ausbildung: Einige Segelschulen und nautische Ausbildungsstätten haben ihr Angebot erweitert, um mehr Hochsee-Kurse und intensive Trainings anzubieten.

 

5. Beliebte Nutzungsszenarien

  • Charter und Segelreisen: Viele Personen erwerben den Hochsee-Ausweis, um weltweit Yachten chartern zu können, sei es im Mittelmeer, in der Karibik oder auf anderen Ozeanen.
  • Regatten: Ambitionierte Segler, die an internationalen Regatten teilnehmen, benötigen ebenfalls häufig einen Hochsee-Ausweis, um die formalen Anforderungen zu erfüllen.

 

Zusammenfassung

Der Anteil an Hochsee-Ausweisen ist im Vergleich zu Binnenführerscheinen kleiner, aber für Segler und Bootsfahrer, die auf offenen Meeren unterwegs sein möchten, ist er essenziell. Der jährliche Anteil liegt bei etwa 10-20 % der gesamten nautischen Ausbildungen, mit einem leicht wachsenden Trend, der durch das Interesse an internationalen Segeltörns und die steigende Beliebtheit von Yachtcharter-Reisen befeuert wird.

 

 

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