DIE MISSWEISUNG
Mercator hatte wohlweislich die Rotationsachse der Erde als Referenzpunkt für den Nord- und Südpol ausgedacht. Hätte er den magnetischen Nord- und Südpol dafür ausgewählt, dann hätten wir jedes Jahr eine neue Seekarte erstellen müssen:
...denn der magnetische Nordpol wandert jedes Jahr weiter.
Quelle: Wikipedia
Hier mehr Details:
Allgemeine Informationen: Die Missweisung (auch Deklination genannt) beträgt bei allen Kartenaufgaben an der Hochsee-Theorieprüfung die gleiche. In der Realität ist das natürlich nicht so. Hier muss nur am Anfang gut überlegt werden, ob sich die Missweisung positiv (also mit + Zeichen) oder negativ (also mit - Zeichen) auf den zu berechnenden Kurs auswirkt. Machen wir ein Beispiel:
An der oberen Kompassrose wird die Missweisung mit dem roten Pfeil angegeben. Die Missweisung beträgt in diesem Beispiel 4 Grad. Der Pfeil ist nach Westen geneigt. Somit stellen wir eine Missweisung von 4 Grad West fest. Wie kann nun definiert werden, ob sich die Missweisung mit einem Plus oder Minus auf den Karten-Kurs auswirkt?
Antwort: Der Kompass zeigt um 4 Grad zu stark nach Westen. Nehmen wir an, dass der Karten-Norden der “richtige” und der Kompass-Norden der “falsche” Norden ist. Brauchen wir für eine Kursberechnung den Karten-Norden und nicht den Kompass-Norden, dann müssen wir diesen “Magnetkompass-Fehler” um 4 Grad zu berücksichtigen. Folgende Regel gilt:
Missweisung West
vom “falschen” Magnetkurs zum “wahren” Kartenkurs -> Vorzeichen Minus
vom “wahren” Kartenkurs zum “falschen” Magnetkurs -> Vorzeichen Plus
Missweisung Ost
vom “falschen” Magnetkurs zum “wahren” Kartenkurs -> Vorzeichen Plus
vom “wahren” Kartenkurs zum “falschen” Magnetkurs -> Vorzeichen Minus.
Wir gehen in den folgenden Prüfungsaufgaben davon aus, dass die Missweisung generell immer 5 Grad West beträgt. An der Prüfung zum Hochseeschein, wird ebenfalls für alle Aufgaben stets die selbe Missweisung vorgegeben.
Bei einer Peilung auf ein Objekt mittels Magnetkompass (z.B. einem Handpeilkompass) erhalten wir deshalb eine Richtung in Bezug auf den magnetischen Norden (Magnetic North). Die Seekarten sind aber auf den geografischen Norden (True North) ausgerichtet. Somit müssen wir diesen “Fehler”, eben die Missweisung (im Beispiel: 8 Grad West), korrigieren, damit wir auf der Karte ermitteln können, aus welcher tatsächlichen Richtung wir das gepeilt Objekt sehen: