WINDRICHTUNG UND -STÄRKE

Hochsee Wissen

Die Windrichtung

Die Windrichtungen sind international standardisiert und werden nach den Himmelsrichtungen in Grad und Namen bezeichnet. Die übliche Einteilung basiert auf dem 360-Grad-Kompass, wobei der Wind immer aus der angegebenen Richtung weht. Am Mittelmeer haben die Winde über die Zeit bestimmte Namen bekommen. Wir können grob folgende Richtungen angeben:

NORD

N

0º / 360º

OST

E

90º

SÜD

S

180º

WEST

W

270º

Gerade im Segelsport und in der Bootswelt allgemein ist es oft besser, wenn eine genauere Angabe der Windrichtung angegeben werden kann. Deshalb hat sich diese verfeinerte Skala etabliert:

NORD

N

0º / 360º

NORDOST

NE

45º

OST

E

90º

SÜDOST

SE

135º

SÜD

S

180º

SÜDWEST

SW

225º

WEST

W

270º

NORDWEST

NW

315º

Es gibt eine noch feinere Unterteilung (im 22.5º-Abstand), die sich aber nicht wirklich durchgesetzt hat.

Viel geläufiger sind die Namen, welche die Wind im Lauf der Jahre bekommen haben. Unter der Bevölkerung am Mittelmeer und bei den Seeleuten sind diese Namen sehr vertraut und werden täglich angewendet:

Tramontana

N (0º)

Ein kalter, trockener Nordwind aus den Alpen oder Pyrenäen, oft stürmisch, besonders an der spanischen und französischen Mittelmeerküste.

Bora

NE (0º-45º)

Ein sehr kalter, böiger Fallwind aus Nordosten, typisch für die Adria (besonders Kroatien und Italien).

Grecale

NE (45º)

Ein trockener, kühler Wind aus Nordost, häufig in Italien, Griechenland und Malta.

Levante

E (90º)

Ein feuchter Ostwind, der besonders in der Strasse von Gibraltar stark weht und oft Nebel oder Regen bringt.

Scirocco

SE (135º)

Ein heisser, feuchter Wind aus der Sahara, der Staub mitbringt und vor allem Italien, Malta und Griechenland betrifft.

Mezzogiorno (Ostro)

S (180º)

Ein warmer Südwind, meist nicht sehr stark, aber mit hoher Luftfeuchtigkeit.

Libeccio

SW (225º)

Ein feuchter, oft stürmischer Wind aus Südwesten, typisch für die Westküsten Italiens und Korsikas.

Ponente

W (270º)

Ein Westwind, der besonders in Spanien, Südfrankreich und Italien als Sommerbrise auftritt.

Mistral

NW (315º)

Ein starker, trockener Wind aus Nordwesten, besonders bekannt in Südfrankreich und der Rhône-Ebene. Dies ist der häufigste Wind am Mittelmeer.

Neben diesen geläufigen Windnamen hat es noch eine weitere Vielzahl an Windnamen, aber diese 9 sind im ganzen Mittelmeer-Raum sehr bekannt.

Hochsee Theorie

Die Windstärke

Die Windstärke wird hauptsächlich durch die folgenden Faktoren bestimmt:

  1. Luftdruckunterschiede (Druckgradient)

    • Wind entsteht durch Unterschiede im Luftdruck zwischen zwei Gebieten.
    • Je größer der Druckunterschied (Druckgradient), desto stärker der Wind.
  2. Corioliskraft und Erdrotation

    • Die Erdrotation lenkt die Luftströmungen ab und beeinflusst die Windrichtung.
    • Auf der Nordhalbkugel werden Winde nach rechts, auf der Südhalbkugel nach links abgelenkt.
    • Am Äquator ist die Bodengeschwindigkeit der Erde am grössten an den Polen am niedrigsten
  3. Reibung (Bodenbeschaffenheit)

    • Über Land ist der Wind aufgrund von Reibung durch Geländeformen, Gebäude oder Vegetation oft schwächer.
    • Über Wasser oder in höheren Luftschichten (Geostrophischer Wind) ist die Reibung geringer, daher kann der Wind stärker sein.
  4. Thermische Effekte (Temperaturunterschiede)

    • Erwärmung und Abkühlung der Erdoberfläche beeinflussen die Luftbewegung.
    • Seewind und Landwind sind Beispiele für thermisch bedingte Winde.
  5. Jetstreams und Wetterlagen

    • Hoch- und Tiefdruckgebiete bestimmen die großräumige Windverteilung.
    • Jetstreams in der oberen Troposphäre beeinflussen das Wettergeschehen und Windstärken am Boden.

Die Windstärke wird in der Regel anhand der Beaufort-Skala (Bft) gemessen, die Windgeschwindigkeiten in Stufen von 0 (Windstille) bis 12 (Orkan) einteilt:

Beaufort Skala Hochsee Theorie

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