LUMINOUS RANGE DIAGRAMM
LUMINOUS RANGE DIAGRAMM
Im Luminous Range Diagramm, das zur Bestimmung der Sichtweite eines Leuchtfeuers in der Seefahrt verwendet wird, wirft die Linie der "Perfect Visibility" immer wieder Fragen auf. Die Linie "Perfect Visibility" repräsentiert die maximale Sichtweite eines Leuchtfeuers unter idealen Bedingungen. Hier ist eine detaillierte Erklärung:
- Definition der "Perfect Visibility"-Linie:
- Die Linie zeigt an, wie weit das Licht eines Leuchtfeuers sichtbar wäre, wenn es keine atmosphärischen Störungen gäbe, wie etwa Nebel, Dunst oder Regen.
- Sie berücksichtigt also nur die Lichtstärke (Candela) und die klare Luft, ohne eine Minderung durch Witterungseinflüsse.
- Interpretation im Diagramm:
- Die "Perfect Visibility"-Linie im Diagramm verläuft typischerweise oberhalb der Kurven, die verschiedene meteorologische Sichtweiten repräsentieren (z. B. 2, 5, 10 nautische Meilen).
- Sie zeigt an, dass die reale Sichtweite bei schlechtem Wetter immer geringer sein wird als die theoretische Reichweite bei perfekter Sicht. Die Linie dient also als obere Grenze und gibt eine optimale, aber selten erreichte Sichtweite an.
- Bedeutung in der Praxis:
- Wenn die Sichtbedingungen ideal sind (klarer Himmel und keine atmosphärischen Einflüsse), könnte ein Navigator die "Perfect Visibility"-Reichweite als die tatsächliche Sichtweite erwarten.
- In der Realität ist die Sichtweite meist durch die Witterung begrenzt, sodass die tatsächliche Reichweite oft kleiner ist und sich an den Sichtkurven für 2–10 nautische Meilen orientiert. Darum ist die Perfect Visibility in der Praxis gar nicht anwendbar.
Machen wir ein Beispiel. Wir haben ein Leuchtfeuer mit einer Nominaltragweite von 7 Seemeilen. Nach der Linie der Perfect Visibility kämen wir so auf eine tatsächliche Reichweite von 20 Seemeilen. Wie kann aber ein Leuchtfeuer, welches nominal lediglich 7 Seemeilen weit kommt, eine Strecke von 20 Seemeilen abdecken?
Um diese Frage zu klären, müssen wir den Begriff der Nominaltragweite besser erklären:
Die Nominaltragweite eines Leuchtfeuers bezieht sich auf die maximale Entfernung, bei der das Licht unter standardisierten atmosphärischen Bedingungen sichtbar ist. Diese Bedingungen werden für die Berechnung vereinheitlicht und basieren auf einer Sichtweite von 10 Seemeilen in klarer, aber leicht dunstiger Atmosphäre (meteorologischer Sichtweite von 10 Nautical Miles – NM), was dem Durchschnitt in vielen maritimen Gebieten entspricht. Hier ist, warum das Diagramm unter "Perfect Visibility" dennoch eine viel grössere Reichweite anzeigen kann:
Nominaltragweite vs. Tatsächliche Sichtweite:
- Die Nominaltragweite von 7 Seemeilen ist eine Standardmessung unter atmosphärischen Bedingungen, die normalerweise etwas dunstig sind.
- Bei "Perfect Visibility" wird jedoch angenommen, dass die Atmosphäre außergewöhnlich klar ist, sodass das Licht deutlich weiter reicht.
Perfect Visibility-Linie als theoretische Obergrenze:
- Die "Perfect Visibility"-Linie im Diagramm zeigt, wie weit das Licht des Leuchtfeuers ohne atmosphärische Einflüsse – also in perfekt klarer Luft – sichtbar wäre.
- Da keine Dunstpartikel oder andere Hindernisse vorhanden sind, reicht das Licht so weit, wie seine Helligkeit es erlaubt. In diesem Fall zeigt das Diagramm eine Sichtweite von 20 Seemeilen für das Leuchtfeuer, da das Licht unter diesen perfekten Bedingungen nicht durch atmosphärische Partikel gestreut oder abgeschwächt wird.
Physikalische Limitierung der Nominaltragweite:
- Die Nominaltragweite wird nicht durch die physische Leuchtkraft des Feuers begrenzt, sondern durch die üblicherweise vorhandenen atmosphärischen Bedingungen.
- Bei perfekter Sicht kann das Licht jedoch weit über diese Grenze hinaus sichtbar sein, was im Diagramm durch die "Perfect Visibility"-Linie veranschaulicht wird.
Zusammengefasst gibt die "Perfect Visibility"-Linie eine theoretische Reichweite unter idealen Bedingungen an. Die Nominaltragweite dagegen ist ein praktischer Wert, der auf typischen Sichtbedingungen basiert.